Im vergangenen Jahr erhielten wir von den Frauen der Amicale de Ravensbrück eine Dokumentation, dass das Moorsoldatenlied zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt ist. Schülerinnen und Schüler des Fläming-Gymnasiums sangen gemeinsam mit ihrer Musiklehrerin, Frau Galle, das Lied und erzählten seine Entstehung und Bedeutung, die es für die Gefangenen der Konzentrationslager hatte.
Helena Rens, Nichte der im Lager kurz vor der Befreiung verstorbenen Maria Aerts, die in diesem Jahr mit ihrer Tochter Annemie Peiffer gekommen war, sprach mit eindringlichen Worten zu den Teilnehmern, dass sie bis heute nicht die Folgen der traumatischen Ereignisse durch die Deportation ihrer Tante Maria und ihres Onkels Frans verwunden hat. Sie kennt aus eigenem Erleben, was es für Kinder bedeutet, wenn sie die Grausamkeiten des Krieges erleben müssen, so wie die Kinder in Israel, im Gaza und in der Ukraine.
Dafür, dass es in unserer Stadt seit Jahren möglich ist, dass Flüchtlinge, Migranten und Einwohner dieser Stadt friedlich miteinander leben können, dafür sorgt nicht zuletzt seit 25 Jahren das Infocafé „Der Winkel“. Als Wam Kat, Vorsitzender des Belziger Forums e.V. damals mit Gleichgesinnten diesen Treffpunkt schuf, bestärkte ihn besonders Götz Dieckmann in seinem Tun. Weil gerade er all die Jahre das Belziger Forum e.V. und das Infocafé mit seinem Engagement unterstützte, bedankten sich Wam Kat und die Teilnehmer mit einem herzlichen Applaus.

Dieter Halbach sorgte mit seinen Sängerinnen und Sängern mit jüdischen Liedern und dem Lied der 7 Jahre alten Inge Auerbach, geschrieben im KZ Theresienstadt „I wish i were a little bird“ (Ich wünschte, ich wäre ein kleiner Vogel), für die leisen, berührenden Zwischentöne.
Unmittelbar vor Beginn des Gedenkens erreichte uns eine Nachricht von André Grazélie. Britta Freydank konnte sie sofort übersetzen: „Liebe Freunde, wir sind heute in Gedanken bei euch. Die Erinnerung an Max begleitet uns wenn wir an euren herzlichen Empfang im vergangenen Jahr denken. Wir wissen, wie sehr ihr euch für die Verteidigung der Demokratie und Freiheit einsetzt.
Seid unserer Freundschaft sicher.
André und eure Freunde aus Frankreich.

Im Anschluss an das Gedenken zeigte Inge Richter Helena Rens und Tochter Annemie Peiffer noch die vorhandenen baulichen Reste des KZ-Außenlagers Roederhof. Sie gingen zum Geweihhaus, zu den Gedenkstätten auf dem Gertraudenfriedhof und zu den von Schülerinnen und Schülern des Fläming- Gymnasiums und der Krause-Tschetschog-Oberschule gemeinsam mit den Künstlern Silvia Fohrer und Rudolf Kaltenbach gestalteten Sandsteinen „Auf der Straße des Friedens“ am Kulturzentrum.
Förderkreis Roederhof